Aktuelles Wasserwacht Rosenheim

Montag, 09. Januar 2017

Eiseinsatz am Simssee

Am Sonntag, den 08.01.2017 wurde unsere SEG gemeinsam mit den Schnelleinsatzgruppen Prien und Bad Aibling alarmiert um unterstützend für die Polizei eine fragliche Einbruchsstelle im Eis des Simsee zu kontrollieren!

Ein Spaziergänger informierte am Sonntagabend die Polizei, dass am Westufer des Simssees, im Bereich des Badeplatzes Krottenmühl eine Schlittenspur auf dem zugefrorenen See hinausführt. Am Ende der Spur sei ein Loch in der Eisfläche.

Vor Ort konnte tatsächlich eine ca. 70 m lange Spur im Schnee festgestellt werden. Diese führte vom Badesteg aus auf die Eisfläche des Simssees hinaus. Da sich am Ende der Spur eine Einbruchstelle im Eis befand und keine Spur in Richtung Ufer erkennbar war, wurde sicherheitshalber die Wasserwacht zur Absuche verständigt.

Aufgrund des brüchigen und nicht tragfähigen Eises war ein Großaufgebot von Helfern im Einsatz um den nächtlichen Tauchereinsatz abzusichern. Es war die SEG Bad Aibling mit 10 Mann, davon 2 Tauchern, die SEG Prien mit 10 Mann davon 2 Tauchern und die SEG Rosenheim ebenfalls mit 10 Mann und Eisrettungsschlitten im Einsatz. Die Kreiswasserwacht war mit 1 Einsatzleiter und 2 Abschnittsleitern vor Ort vertreten! Die Überprüfung der Einbruchstelle mittels Taucher ergab erfreulicherweise keine Hinweise auf eine im Eis verunfallte Person. Die Feuerwehr Schwabering übernahm die Ausleuchtung der Einsatzstelle und wurde von der Wasserwacht Bad Aibling und Rosenheim unterstützt.

Die niedrigen Temperaturen in den letzten Tagen haben teilweise dazu geführt, dass sich auf einigen Gewässern eine Eisschicht gebildet hat. Jedoch warne ich eindringlich davor, die Eisflächen zu betreten so Florian Städtler, Einsatzleiter Wasserrettungsdienst der Kreiswasserwacht Rosenheim. Die im Moment bestehende Eisdecke ist noch zu dünn. Bricht man durch die Eisdecke durch besteht Lebensgefahr aufgrund der vorherrschenden kalten Wassertemperaturen."

Damit Eis eine Person mit 75 Kilo Körpergewicht tragen kann, muss es mindestens zehn Zentimeter dick sein. Für kleinere Personengruppen sollten es mindestens 15 Zentimeter sein. „Damit das Eis so dick wird, braucht es einige richtig kalte Tage“, erklärt Städtler. Doch auch wenn das Eis am Rand schon dick genug ist, heißt das nicht, dass es überall Menschen tragen kann. „Warme Strömungen unter dem Eis sind von außen nicht sichtbar und können gefährlich dünne Eisstellen erzeugen.“

Doch auch wenn die Außentemperaturen noch nicht winterlich waren, das Wasser ist sehr kalt. „Wer ins Eis einbricht verliert bei den niedrigen Wassertemperaturen schnell das Bewusstsein und läuft so Gefahr zu ertrinken“, warnt der Einsatzleiter. Deshalb der Rat: „Eisflächen auf natürlichen Gewässern besser meiden und zum Schlittschuhlaufen lieber auf eine Eislaufbahn.“

Wer dennoch ins Eis einbricht sollte unbedingt
• laut um Hilfe rufen,
• in jedem Fall vermeiden, dass er unter das Eis gerät,
• sich so wenig wie möglich bewegen, um möglichst wenig Körpertemperatur zu verlieren.

Zeugen eines solchen Unfalls sollten
• sofort Hilfe holen über die Notrufnummern 112,
• die eingebrochene Person beruhigen,
• mit Hilfe von Hilfsmitteln wie Rettungsring, Leitern (teilweise an Seen am
Uferbereich vorhanden), Ästen, Abschleppseil oder ähnliche Gegenstände die
zur Verfügung stehen, die eingebrochene Person absichern,
• nur ins eisige Wasser gehen, wenn sie selbst über eine dritte Person mit einem
Seil gesichert sind.

Wenn es gelingt den Verunfallten ans Land zu ziehen, ist es wichtig, ihn unbedingt vor Kälte zu schützen und möglichst wenig zu bewegen. Ist der Verunfallte bewusstlos muss er in die stabile Seitenlage gebracht werden, hat er einen Herz-Kreislauf-Stillstand, muss umgehend mit der Wiederbelebung begonnen werden.

Auch deshalb empfiehlt die Wasserwacht-Bayern Erste-Hilfe-Kenntnisse immer wieder aufzufrischen. Aktuelle Kursangebote können bei den Kreisverbänden des Bayerischen Roten Kreuzes erfragt werden.

Die Eisregeln als .pdf finden sich hier: Eisregeln

Eis- und Baderegeln in anderen Sprachen gibt es hier: Fremdsprachige Eis- und Baderegeln zum Download und ausdrucken

 

Zurück